Pantograph variable Font, Fontsynth Poster-Editor

Use of the fontsynth poster editor. Diploma 2019, Sebastian Knöbber

Handzettel, Anzeigen, Plakate und Drucksachen aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert sind zu Ikonen in der Geschichte des Grafikdesigns geworden. Seit der Verwendung von handgeschnittenen Holzbuchstaben und dem Umgang mit (Weiß-)Raum auf einer analogen Druckmaschine liegt eine besondere Ästhetik und große Magie über dem goldenen Zeitalter des Plakats. Heutzutage werden die wenigsten von uns nach dem Studium jemals wieder Plakate von Hand am Drucktisch entwerfen und herstellen, ganz zu schweigen von Platzproblemen oder Materialverlusten. Wie Sie unten sehen können, bin ich ein großer Fan dieser Art von Plakaten. Ich war es leid, unzählige verschiedene Schriftarten und Stile unterschiedlicher Schriftfamilien zu verwenden, um den guten alten Look zu erzielen, und wollte eine einzige variable Schriftart, die mir den Geruch von Tinte und Lösungsmitteln unter den Fingernägeln verleiht. Ich habe mich immer gefragt, warum es so etwas nicht gibt, also habe ich eine gemacht und ein Diplom dafür bekommen. Das Ergebnis ist ein wilder variabler Font, der aus verschiedenen Schriftarten besteht.

fontsynth poster editor, Diploma 2019, Sebastian Knöbber

Im eigens entwickelten webbasierten Plakat-Editor werden alle Parameter der Schrift, des Satzes und des Layouts intuitiv per Hand mit einem angepassten MIDI-Controller gesteuert, statt sich mit dem Cursor in den verschachtelten Untermenüs zu verlieren. So wie ein Synthesizer den Klang eines Oszillators formt — what you see is what you get.

historical inspiration, Diploma 2019, Sebastian Knöbber
pantograph specimen, Diploma 2019, Sebastian Knöbber

Type Design

Wideload, type revival, specimen poster, Sebastian Knöbber

Inspiriert von einer großen Sammlung von Original-Holzbuchstaben, die wir in unserer Druckerei bei HBKsaar hatten, wollte ich einigen der fehlenden Glyphen etwas Liebe zurückgeben. Zunächst fertigte ich einige Probedrucke auf unserer alten FAG-Druckmaschine an, digitalisierte dann die erhaltenen Buchstabenformen und analysierte die Merkmale. Dann konnte ich die fehlenden Glyphen ergänzen und daraus brauchbare Display-Fonts zeichnen.

Roundsquare, type revival, specimen poster, Sebastian Knöbber

Ein anderer Ansatz war, herauszufinden, wie wenig von einer leeren Arbeitsfläche im Font Editor, einem einfachen Quadrat, ausgeschnitten werden muss, damit es nach Buchstaben aussieht – oder besser gesagt, damit sie lesbar sind. Außerdem begann ich, die Welt der Interpolation von Schriftschnitten zu erkunden. So kam es zu der folgenden blockigen und doch dynamischen Schrift-Familie. Irgendwo zwischen massiven Ziegelsteinen und zarten Konturen, die sich gegenseitig ergänzen.

Space invader, experimental variable font, Sebastian Knöbber

Writings on the Wall

Redundant botanical terminology, risography, Sebastian Knöbber

„Redundante botanische Terminologien“ — Risografie

Crosswords, Billboard, Sebastian Knöbber

„Crosswords“ — Plakatwand, Hochschulcampus HBKsaar

more to come …

Branding

SushiBar Restaurant Staionary Redesign, Sebastian Knöbber

Logo und Speisekartengestaltung für ein japanisches Spezialitätenrestaurant, das offensichtlich nach den dort servierten traditionellen Speisen benannt ist. Es ist weder der ausgefallenste Name noch der coolste Laden der Stadt, also mussten sie zumindest die einprägsamsten Speisekarten bekommen. Und Visitenkarten. Und Stäbchenhüllen. Bewusst ohne kitschige Fotos von ausländischen Gerichten, sondern einfache Illustrationen verschiedener Sushi-Variationen.

SushiBar Advertising Poster, Werbung Plakat, Sebastian Knöbber

Running Sushi Werbeposter, Flyer, Anzeigenmotive. Keine weitere Erklährungen nötig, what you see is what you get.

Cafe Lolo Restaurant Staionary Redesign, Sebastian Knöbber

In der Nähe der Hochschule gibt es ein altes Café, das von einer Familie in dritter Generation geführt wird. Sie sind Bäcker, Konditoren und Gastronomen, und sie haben einen berühmten Butterkuchen, den sie in großen Mengen verkaufen und sogar ins ganze Land verschicken – aber sie haben keinen Sinn für Design. So ist das Speisekartenkonzept mit einer einfachen, aber feinen fotografischen Darstellung alten Geschirrs entstanden und weist auf den ersten Blick den Weg, ob man einen Kaffee oder ein Stück Kuchen bestellen möchte oder in der Filiale in einer großen Buchhandlung in der Innenstadt sitzt.

Kaffeh Kaffee Packaging Design Branding, Sebastian Knöbber

Packaging

Was bedeutet es, ein Produkt zu sein? Wie hebt man sich in einem Supermarktregal ab? Errege Aufmerksamkeit und du wirst geliebt werden! Es sei denn, du bist sehr teuer, was die Leute dazu verleiten wird, dich zum Posieren zu kaufen, dann musst du auf den ersten Blick genau zeigen, was drin ist. Eine Marke ist ein Versprechen. Auf der anderen Seite, wenn du das Etikett einer Eigenmarke tragen musst, musst du nicht ein billiges Design tragen, nur um bemerkt zu werden.

Eigenmarke Supermarkt Brand Branding Packaging, Sebastian Knöbber

Zwei einprägsame Fallstudien über Produktlinien von günstigen Eigenmarken. Mit einfachen typografischen und grafischen Elementen wird nicht nur auf die jeweilige Zugehörigkeit hingewiesen, sondern auf den ersten Blick eine Aussage über das jeweilige Produkt getroffen, ohne dass man die Beschreibung lesen muss. Ob normale oder fettarme Milch, Weizen- oder Roggenmehl oder Kaffee in verschiedenen Röstungen. Der bewusste Verzicht auf fotografische oder illustrierte Darstellungen schafft Raum für klare moderne Gestaltung. Die Leseführung und Informationsvermittlung wird durch verschiedene Hirarchien der grafischen und schriftlichen Elemente unterstützt.